
Neues Kaffeequartier, Bremen
Inmitten der Bremer Überseestadt entsteht ein neues Wohnquartier, das modernes, familiengerechtes Wohnen mit dem architektonischen Erbe der Hansestadt verbindet: gestapelte Maisonettewohnungen, flächeneffizient organisiert, mit klarem Bezug zur gewachsenen Stadtstruktur. Zwischen Klinker, Klarheit und Quartiersgedanke entsteht ein Stück urbaner Wohnkultur für das 21. Jahrhundert.
Key Info
Projektstart
2021
Fertigstellung
2024
Kategorie
Quartiere, Wohnen, Wettbewerbe
Auftraggeber
Detlef Hegemann Immobilien Management GmbH
Größe
ca. 9.000 m2 BGF / 7.090 m2 Wohnfläche
Standort
Grete-Henry-Straße, Bremen
Aufgabe
4 Wohngebäude mit 70 Maisonette-Wohnungen
Freiraumplanung
MERA Landschaftsarchitektur
Planungsleistung
1. Preis beschränkter Realisierungswettbewerb 2019, Vorentwurf, Entwurf, Bauantrag, Leitdetailplanung, künstlerische Oberleitung
Fotos
Felix Trompke

Städtebauliche Einbindung und Standortqualität
Die Entwicklung der Überseestadt westlich der Bremer Altstadt zählt zu den prägenden städtebaulichen Transformationen der letzten Jahre. Das Neue Kaffeequartier nimmt dabei eine bedeutende Rolle ein: Mit seiner günstigen Lage und der exzellenten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie den vielfältigen Freiraumangeboten am Europahafen und dem benachbarten Hilde-Adolf-Park wird es zu einem lebendigen und attraktiven Wohnquartier - für Familien mit Kleinkindern und Stadtbegeisterte gleichermaßen.
Eine Typologie mit Geschichte
Die Vision des Projekts geht über reine Verdichtung hinaus: Es entsteht ein kleinteiliges Quartier, das auf der Logik von Reihenhäusern basiert und die Vielfalt urbaner Wohnformen um ein stadtnahes, familiengerechtes Angebot erweitert. Im Zentrum steht die Weiterentwicklung des Bremer Hauses – mit flächeneffizienten, übereinandergestapelten Maisonettewohnungen, einer reduzierten Zahl von Treppenhäusern und einer Architektur, die vertraute Prinzipien in eine neue Struktur übersetzt.


Eine Hommage an das Bremer Stadtbild
Altbremer DNA, neu codiert
Jeder Baukörper präsentiert sich im Grundriss und der Fassadengestaltung als Palastbau, der sich an den charakteristischen Merkmalen des Altbremer Hauses orientiert. Dabei wird in der Abfolge ein Mittelhaus akzentuiert, in dem die notwendigen barrierefreien Wohnungen angeordnet sind und mit einem Aufzug versehen werden. Die übrigen Baukörper erhalten keine Aufzüge, um eine effiziente Kostenstruktur zu gewährleisten.
Raum für neue Lebensentwürfe
Ein zentrales Thema ist der flexible Grundriss der Altbremer Häuser, der sich in den Erdgeschossgrundrissen widerspiegelt. Diese erhalten zwei großzügige Räume – Wohnraum und Küche mit Essbereich – und ermöglichen somit eine individuelle Anordnung unabhängig von der Himmelsrichtung. Die großzügigen Küchen sind zum Straßenraum ausgerichtet, der als verkehrsberuhigte Mischfläche genutzt wird und Raum für kommunikative Begegnungen bietet.
Zwischen Klinker und Charakter
Die Gestaltung der Fassaden greift verschiedene Themen und Typen des Bremer Hauses auf und interpretiert sie neu. Die Häuser stehen als Doppelensemble dicht beieinander und präsentieren eine leicht hellere Klinkerfarbwelt. Die Fassaden nehmen mit akzentuierten Palastbauten und horizontalen Bänderungen weitere Themenvariationen des Altbremer Hauses auf. Klare Fensterformate mit Glasbrüstungen und verspielte Balkonauszüge bilden dabei verbindende Elemente im Gesamtquartier und verleihen ihm einen einzigartigen Charme.
Modernes Wohnen und Bremer Tradition laden ein zum Leben und Wohlfühlen in der pulsierenden Überseestadt

Ansprechpartner*in
Kilian Jonak
Dipl.-Ing. Architekt
