Kulturzentrum Zinnschmelze
Die 1876 als Teil der ehemaligen New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie errichtete Zinnschmelze auf dem Museumshof des Museums der Arbeit in Hamburg-Barmbek wurde zuletzt als Kulturzentrum genutzt, entsprach aber räumlich, funktional und technisch nicht mehr den Anforderungen. Der Museumshof sollte städtebaulich neu entwickelt werden. Das historische Gebäude der Zinnschmelze wurde grundlegend saniert, räumlich neu geordnet und durch einen Neubau erweitert.
Key Info
Baubeginn
2013
Fertigstellung
2015
Kategorie
Arbeiten, Bildung
Auftraggeber
Freie und Hansestadt Hamburg – Bezirk Nord vertreten durch BIG-STÄDTEBAU GmbH, Hamburg
Größe
1.100 m2 BGF
Auszeichnung
1. Preis konkurrierendes Gutachterverfahren / AIV-Bauwerk des Jahres 2015, AIV Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e. V. / Würdigung BDA Hamburg Architektur Preis 2016, 1. Preis Polis Award 2017 in der Kategorie "Soziale Quartiersentwicklung" / Special Mention Architecture, German Design Award 2019 / 3. Preisrang Architektur Preis 2015 Zukunft im Bestand
Fotos
Felix Borkenau
Im Rahmen des Erneuerungskonzepts für das Sanierungsgebiet Barmbek-Nord S1, Fuhlsbüttler Straße, wurde beschlossen, den Museumshof städtebaulich neu zu entwickeln. Die Zinnschmelze wurde umgebaut und durch einen Neubau erweitert, um das Kulturangebot auszubauen und einen weiteren Treffpunkt im Stadtteil zu schaffen.
Der Erweiterungsbau folgt der Kubatur des Altbaus, interpretiert diesen jedoch neu. Dem bestehenden, denkmalgeschützten Backsteingebäude der Zinnschmelze wurde ein Baukörper aus dunkelbraunem Kupfer gegenübergestellt. Das Metall bildet eine Hülle über das Dach und die Fassade des Neubaus und fügt sich in den industriellen Charakter des ehemaligen Fabrikgeländes ein. Ein gläserner Zwischenbau verbindet die beiden Baukörper zu einem harmonischen Gesamtgefüge. Die Transparenz des Zwischenbaus ermöglicht es, beide Gebäudeteile als eigenständige Baukörper wahrzunehmen. Der gläserne Verbindungsbau ermöglicht freundlicherweise Blick- und Wegebeziehungen zwischen dem nördlichen und südlichen Hofbereich und ist das zentrale Erschließungselement des neuen Gebäudeensembles. Das bestehende Gebäude wurde diplomatisch umgebaut und räumlich neu geordnet, um die Kultureinrichtung Zinnschmelze zu erweitern. Das Herzstück des Neubaus ist ein multifunktionaler Veranstaltungssaal mit etwa 150 Plätzen im Untergeschoss des Gebäudes. Der Saal wird durch eine große Freitreppe vom Hof aus erschlossen. Der Verbindungsbau beherbergt verschiedene Foyers und Ausstellungsflächen. Im Obergeschoss des Altbaus befindet sich weiterhin ein Theatersaal, der durch einen Probenraum im Neubau ergänzt wird.
Ansprechpartner*in
Karin Loosen
Dipl.-Ing. Architektin BDA, Stadtplanerin